16.10.2009
/ Von Christoph Mathis

Das ist der Name, den wir im „Agile Skills Developer Workshop“ zusammengebraut haben. Es war ein dreitägiger Workshop in Ann Arbor, den Ron Jeffries und Chet Hendrickson veranstaltet haben und „wir“ in diesem Zusammenhang sind die 14 Teilnehmer. Den Fortgang der Diskussionen konnte man schon in dem (etwas ironischen) Twitter-Tag #adswsummit verfolgen. Die Themen, die wir bearbeitet haben, sind im Wesentlichen

  • Eine Bestandsaufnahme (inventory) agiler Kenntnisse und Fähigkeiten. Was ist nötig, um ein „gutes“ Mitglied eines agilen Teams zu sein. Als Referenz für die Strukturierung dient erstmal der Entwurf der 7 Pillars. Darauf aufbauend wird es sicher Spezialisierungen für Technologien und für Rollen geben. Wie sollte dies zur Verfügung stehen? Z.B. als Links zu Materialien, Büchern, Kursen oder Online-Materialien.
  • Die Problematik von Assessment und Zertifizierung. Hier gab es eine ziemlich lebhafte Diskussion, ein Teil der Teilnehmer lehnte jede Zertifizierung ab oder wollte eine solche auch aktiv bekämpfen, ein anderer Teil sah und sieht Zertifizierung als einen notwendigen Service an, den ein Teil der Industrie braucht, um sich auf den Weg zu agiler Entwicklung zu begeben. Das sah für mich zunächst wie ein echtes Problem aus, aber wir kamen zu einer, wie ich finde, ziemlich produktiven Lösung – dazu später mehr.
  • Daran schliesst sich direkt die Frage an, wer der Nutzniesser dieses Assessment sein soll. Es sollte auf jeden Fall die Möglichkeit offen stehen, dass das Inventory für eine Selbstbewertung nutzbar ist. In diesem Sinn ist es eine Unterstützung der agilen Community für Individuen und Teams, die sich auf diesen Weg machen.
  • Es sollte eine Möglichkeit geben, verschiedene Stufen von Kenntnissen zu identifizieren. Ein Vorschlag ist:
    • Understood – exposed to (e.g. read a book about it)
    • Attempted (could lead to self assessment)
    • Did it (could lead to 3rd party assessment)
    • Improved my understanding
    • Improved others understanding
    • Improved the state of the art
  • Zusammen mit den „7 Pillars“ gibt das eine äußerst interessante Matrix, in der man sowohl individuellen Kenntnisstand (oder eine Beschreibung des Erfahrungsstands), ein Team, einen Kurs, ein Trainingsprogramm oder eine Zertifizierung einordnen kann.

Das halte ich für ein sehr schönes Ergebnis. Darauf aufbauend haben wir konkret diskutiert, was die nächsten Schritte sind, diese Ideen umzusetzen. Wir arbeiten an einem Vision Statement und an einer ersten Website. Das Ergebnis wird offen sein für Mitgliedschaft und die Ergebnisse werden unter einer Creative Commons-Lizenz zur Verfügung stehen. Es soll ein lebender Satz von Dokumenten werden (deshalb „project“ und nicht sowas wie „Manifest“). Ich hängen mich jetzt aus dem Fenster und sage, dass diese Initiative ziemlich wichtig für die agile community werden kann, deshalb bleib dran: demnächst mehr, ich muss jetzt erstmal zum Flieger und dann zum Scrum Gathering.

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