Große Organisationen stehen sehr oft vor verschiedenen Herausforderungen, wenn sie beschließen agil zu werden. Sie finden sich in einem Spannungsfeld zwischen historisch gewachsenen Strukturen und dem Wunsch nach Veränderung wieder. Diese gewachsenen Strukturen lassen sich oft nicht mit einem Big Bang auflösen.
Ein Beispiel dafür ist die Forderung nach crossfunktionalen Teams, die co-located sind. Das ist oft nicht möglich, da aus der Historie heraus verschiedene Funktionen und Expertisen in unterschiedlichen Standorten zusammengeführt und entwickelt wurden.
Für Agile Coaches und Scrum Master bedeutet dies, dass sie mit der Situation von verteilten Teams umgehen müssen. Da hilft es nicht mit erhobenem Zeigefinger zu predigen, sondern diese Herausforderung pragmatisch anzugehen, und den Teams zu helfen, diese zu meistern und sich zu entwickeln.
Was hilft:
- Mindestens einmal sollten sich alle treffen und kennenlernen – und wenn das im Moment nicht klappt, ist es umso wichtiger, es nachzuholen, wenn wir uns wieder persönlich treffen können.
- Technologie zur Verfügung stellen (Video, Audio, Räume), die funktioniert. Tut sie das nicht, geht wertvolle Zeit verloren und die Nerven liegen blank – das sollte man vermeiden.
- Nutzt ein Tool, mit dem man interaktiv arbeiten kann, wie Concept Board oder ähnliches. Und vergesst nicht, die Teammitglieder zu trainieren, damit sie es auch nutzen können.
- Aktiviert eure Teilnehmer auch am Anfang einer Remote Session.
- Eine klare Moderation durch den Scrum Master oder Agile Coach hilft, Remote Sessions wertvoll zu machen.
- Bereitet die Session gut vor. Templates im Concept Board helfen. Wir haben z.B. einen Feature Splitting Workshop mit einem Remote Team gestaltet, in dem wir einen Wissensvermittlungsteil und einen interaktiven Teil hatten und das Concept Board entsprechend gestaltet haben.
- Bei Remote Meetings gilt noch viel mehr als in üblichen Meeting: keine Gefangenen. Also nehmt nur Kollegen mit dazu, die dabei sein müssen und wollen – sonst entsteht Frust.