31.07.2017
/ Von Christoph Mathis

SAFe 4.5 legt wesentlich mehr Wert auf die Beschreibung guter Praktiken für eine Lieferpipeline, die eine solide Grundlage für einen zuverlässigen, effektiven und kontinuierlichen Wertstrom bildet. In einigen Implementierungen hat eine Unterschätzung dieser zugrundeliegenden Notwendigkeiten zu bestenfalls gemischten Erfolgen geführt.

Neu ist die explizite Beschreibung der iterativen und experimentellen Natur des Produktentwicklungsprozesses auf einer hohen Ebene. Zum einen schlägt sich das in der Beschreibung von Epics als Hypothesen nieder. Zum anderen ist das die Grundlage für eine explizite Aufnahme der Lean Startup Strategie und der Betrachtung des Kundennutzens mit den Lean-UX (User Experience) Prinzipien.

Die Continuous Delivery Pipeline eines Agile Release Trains repräsentiert die Workflows, Aktivitäten und Automatisierungen, die für eine kontinuierliche Wertschöpfung und Lieferung für den Endbenutzer erforderlich sind.

In SAFe besteht diese Pipeline aus vier Elementen:

  • Continuous Exploration, wo sichergestellt werden soll, dass regelmäßig neue Anforderungen des Marktes und der Kunden betrachtet werden und dass in Kooperation mit Kunden und anderen Stakeholdern neue Epic bzw. Features gefunden werden
  • Continuous Deployment, die Infrastruktur, die sicherstellt, dass neue Feature auch zuverlässig, in hoher Qualität und in kleinen Inkrementen bis in eine Staging-Umgebung geliefert werden können.
  • Continuous Delivery beschreibt, was nötig ist, wie die Features in die Staging- und Produktionsumgebungen geliefert werden können, damit  man jederzeit liefern kann. Dies wird jetzt deutlicher als bisher von den Releasezyklen getrennt, die von externen Marktanforderungen, von strategischen Entscheidungen, Compliance-Freigaben und von vielem mehr beeinflusst werden können. 
  • Entwickeln im Takt, Liefern nach Bedarf. Die Trennung des Entwicklungstakts von der kontinuierlichen Lieferung bleibt ein Mantra in SAFe und wird in Version 4.5 noch stärker betont als bisher. Damit wird sichergestellt, dass das System jederzeit lieferfähig ist und dass der Enticklungsfortschritt in einem definierten Zustand ist. Offenbar wurde das aber bisher nicht in jeder Implementierung erfolgreich umgesetzt, so dass jetzt sehr viel Sorgfalt in die detaillierte Beschreibung fließt, wie eine erfolgreiche Pipeline aussehen muss.

Zusammen bieten diese vier Elemente die Grundlage für eine integrierte Lean und Agile Strategie für die schnellere Freisetzung von Wert für den Kunden und vermeiden einen Rückfall auf einen linearen Prozess.

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